Angeln im Amazonas: Das solltest du beim Amazonasangeln beachten!

AmazonasDas Angeln im Amazonas ist für jeden Sportangler einer der größten Herausforderungen. Der, von der Wassermenge her, größte Fluss der Welt, mit seinen zahllosen Zuflüssen, beherbergt auch die größte Vielfalt an Süßwasserfischen weltweit. Rund 2200 Arten sind heute aus dem gesamten Amazonasbecken bekannt und die Wissenschaft entdeckt immer wieder neue.

Neben kleinen, teilweise parasitischen Fischen wie dem Candirú kommen in dem, bis zu 20 km breiten und 100 m tiefen Fluss einige der größten Süßwasserfische der Welt vor. Wer nach Südamerika reist und zumindest gelegentlich angelt, der sollte es sich nicht nehmen lassen hier seine Angelrute auszuwerfen.

Doch im Amazonas zu angeln ist ein viel größeres Abenteuer. Die weit über 10.000 Zuflüsse sind im dichten Regenwald teilweise kaum zu erreichen und an den leicht zugänglichen Stellen in der Nähe größerer Siedlungen und Städte ist der Amazonas lokal überfischt. Hier sind die größten Fische bereits lange verschwunden oder sind so vorsichtig geworden, dass sie nahezu unmöglich zu fangen sind. Wer im Amazonas angeln will, der muss vieles beachten. In diesem Ratgeber findest du die wichtigsten Informationen und Tipps, die du zum Angeln im Amazonas benötigst.

Wie ist der Amazonas entstanden?

Kaum jemand weiß, dass der Amazonas in seiner ursprünglichen Form der größte Fluss Afrikas gewesen ist. Afrika und Südamerika waren bis vor 130 Millionen Jahren im Superkontinent Gondwana vereint. Die Quelle des Ur-Amazonas lag mitten in Afrika, im heutigen Tschad. Zu dieser Zeit existierten die Anden noch nicht und der Fluss ist damals nach Westen geflossen und mündete im heutigen Peru ins Meer.

Erst bei der Trennung der Kontinente entstanden die Anden. Sie stellten eine unüberwindbare Barriere dar. Gleichzeitig entstanden hier neue Quellen, die den Fluss weiter speisten und ihm seine heutige Fließrichtung gaben.

Die Fische im Amazonas

Da die Fische mindestens 150 Millionen Jahre Zeit hatten um sich zu entwickeln, konnten sie sich optimal an dieses gigantische Flusssystem anpassen. So entstand nicht nur die riesige Artenvielfalt von weit über 2000 verschiedenen Fischarten, sondern es wuchsen viele davon, dem zur Verfügung stehenden Platz entsprechend, zu wahren Riesen heran.

Heute beherbergt das Flusssystem aggressive Räuber, wie Piranhas, große Jäger wie Welse, friedliche Vegetarier mit einem Gebiss, das sogar Nüsse knackt und den Arapaima – einen der größten Süßwasserfische der Welt. Diese große Vielfalt bietet dir als Angler eine große Auswahl von Zielfischen und immer wieder eine neue Herausforderung, je nach Region, in der du dich befindest.

Wann ist die beste Angelsaison?

In den südamerikanischen Tropen sind unsere vier Jahreszeiten unbekannt. Das heißt jedoch nicht, dass es gar keine Jahreszeiten gibt. Das Klima, und damit auch die Fortpflanzungszeiten der meisten Fische, werden von Regenzeit und Trockenzeit bestimmt. Damit die Bestände sich immer wieder regenerieren können, sind deshalb auch hier bestimmte Auflagen festgelegt. Die Trockenzeit geht von Juni bis November und die Angelsaison, von März bis Oktober, orientiert sich grob daran.

Dabei solltest du beachten, dass du während der Regenzeit auch gar nicht in Südamerika unterwegs sein willst. Bereits in der Trockenzeit gibt es nahezu täglich starke Regenschauer. In der Regenzeit steigen die Niederschlagsmengen so stark an, dass der Fluss über die Ufer tritt. Dann ist der, normalerweise bereits bis zu 20 km breite Flusslauf bis zu 60 km breit und überschwemmt den umliegenden Regenwald 6 bis 7, manchmal sogar 9 oder 10 Meter hoch. Das macht Touren in der Region nicht nur außerordentlich schwierig, sondern auch ausgesprochen sinnlos.

Während dieser Zeit verlassen vor allem pflanzenfressende Fische das Flussbett und schwimmen weiträumig in den Wald hinaus. Dort fressen sie das Laub von kleinen, überschwemmten Pflanzen und tiefen Ästen, die ins Wasser reichen. Vor allem achten die Fische aber auf herabfallende, ins Wasser klatschende Früchte, die ihren Speiseplan bereichern.

Diese nährstoffreiche Nahrung hilft ihnen dabei Reserven anzulegen, bevor sie gegen Ende der Regenzeit den Fluss hinauf schwimmen um dort zu laichen. Mit den pflanzenfressenden Arten schwimmen auch die Raubfische in den Wald. In diesem weiträumigen Gebiet erfolgreich zu angeln wäre fast unmöglich.

Du solltest auch bedenken, dass die Angellizenz in allen Staaten der Region sehr günstig ist und umgerechnet nur wenige Euro kostet. Die Regierungen wissen jedoch um die Bedeutung dieses wertvollen Ökosystems. Diesem Umstand entsprechend werden Verstöße und das Angeln im Amazonas ohne Erlaubnis mindestens mit hohen Bußgeldern bestraft.

Da einige Arten neben nationalen Artenschutzgesetzen auch auf der international geltenden Liste des Washingtoner Artenschutzübereinkommens stehen, können in diesen Fällen die Strafen noch härter ausfallen. Du solltest dich deshalb gut mit den geltenden Gesetzen vertraut machen.

Alleine planen oder mit einem Reiseveranstalter reisen?

Da die Regierungen der Staaten im Amazonas Gebiet sehr um Naturschutz bemüht sind, darfst du praktisch überall nur mit einem einheimischen, erfahrenen Guide unterwegs sein. Damit du keine Schwierigkeiten bekommst, musst du deshalb viele Dinge organisieren.

Damit dies nicht zu schwierig wird, solltest du die Landessprache, meist Variationen von Spanisch oder Portugiesisch, einigermaßen verstehen. Dies wird wahrscheinlich bei den wenigsten Personen, die diesen Ratgeber lesen, der Fall sein.

Aus diesem Grund ist die Reise mit einem Reiseveranstalter, der auf Angelreisen spezialisiert ist, die bessere Wahl. Dieser kümmert sich für dich um alle Formalitäten.

Welche Fische sind beim Amazonas Angeln besonders interessant?

  • Den Anfang dieser kurzen Übersicht an lohnenswerten Zielfischen sollen die Pacus machen. Dabei handelt es sich um 5, ähnlich aussehende, jedoch nicht näher verwandte Arten. Alle sind pflanzenfresser und werden im Fall des Schwarzen Pacu, über 1 m lang und 30 kg schwer. Die Tiere haben ein Gebiss, das menschlichen Zähnen ähnelt und können damit harte Früchte und Nüsse knacken.
  • Es gibt viele mittelgroße bis große Raubsalmler im Amazonas. Besonders bekannt sind die Wolfssalmler, wie der bis zu 1,50 m lange Hundezahnsalmler und die rund 40 Piranha Arten. Vor allem der Rote und Schwarze Piranha, der Schwarzband-Sägesalmler und der Piraya mit über 50 cm und 3 – 6 kg Gewicht, als größte Art sind bekannt.
  • Eine weitere Gruppe lohnenswerter Fische sind die zahlreichen Raubwelse wie der Rotflossen-Antennenwels, der Riesenantennenwels oder der Tiger-Spatelwels. Im Amazonasgebiet gibt es die größte Vielfalt von Welsen weltweit, sodass hier unmöglich alle interessanten Arten aufgezählt werden können. Tatsächlich sind im Amazonas über 1300 der weltweit 3390 Welsarten zu finden – das sind fast 70 % aller Fischarten im Amazonas!
  • Als letztes sollen zwei große Luft atmende Fische erwähnt werden. Zum Einen handelt es sich dabei um den, bis zu 1,20 m langen und 6 kg schweren Arowana. Zum anderen handelt es sich dabei um den berühmten Arapaima. Zwar liegt die nachgewiesene Maximalgröße bei nur 2,32 m und 133 kg, jedoch gibt es eine alte Angabe, die von 4,5 m und 186 kg spricht, was diese Art zum größten Süßwasserfisch der Welt machen würde.
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